Sie sind hier: Das Dreikönigsfest
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Abbildung: Jan Steen (1626- 1679): Das Dreikönigsfest, 1668, - Öl auf Leinwand, 82 x 107,5 cm; Kassdl, Staatliche Museen, Gemäldegalerie Schloß Wilhelmshöhe
Das Dreikönigsfest hat seinen Namen aufgrund eines schon im späten Mittelter bekannten Brauches an Dreikönig einen Kuchen zu backen, in dem eine Bohne versteckt war. Wer die Bohne in seinem Stück hatte, war der König. Aus diesem Brauch leitet sich der ebenso geläufige Name „Bohnenfest„ ab.
Das Thema findet sich in der flämisch- niederländischen Malerei häufig (Bosch, Breughel, Jordaens u.a.). Mit seinen 82x 107,5 cm gehört das 1668 datierte Bild zwar von den Abmessungen her nicht zu den gro_en Bildern Steens, sehr wohl aber von der Komposition und der Farbgebung her zu seinen „starken„ Bildern. Die strenge Komposition steht ganz im Sinne Steens im Kontrast zu der Ausgelassenheit der Szene. Um den kleinen König herum ist der Hofstaat aktiv geworden: der Hofnarr („sot„) mit dem archaischen Instrument des Rommelpots, der Hofkaplan im Hintergrund rechts und natürlich die Musikanten. Steen selbst sieht man neben seiner Frau Grietje wie gewohnt jovial lachend in der Bildmitte. Um den Unterhaltungswert des Bildes zu steigern hat Steen auf anderen Versionen des Bildthemas den kleinen König als Manneken Pis (brabantisch für „kleiner wasserlassender Mann„) dargestellt, dem der oben eingefüllte Wein gleich unten wieder herausläuft. Das Bild steckt voller Hinweise auf sinnliche und moralische Zusammenhänge, die sich mit der Szene verbinden. ‹ber der lasziv hingestreckten Frau mit den roten (!) Schuhen der leere Vogelkäfig aus dem der Vogel ausgeflogen ist, Eierschalen auf dem Fußboden, Waffeln, die die Magd bringt, Wein, Musik.
Die zu diesem Bild entstandenen Arbeiten waren von vornherein für eine Ausstellung bestimmt. Es gab also keine breit angelegte Feldforschung, sondern die Idee mit Blechfiguren den Raum zu füllen und weitergehende Bildüberlegungen in Arbeiten auf Papier (Aquarelle und Lackbilder) in Mappen dem Betrachter anzubieten ( Axel von Criegern, Jürgen Mack, „2+1„. 16.9.- 21. 10. 2006, Galerie Künstlerbund Tübingen, 2007).
Literatur
Chapman, Koek, Wheelock jr. (Hg.): Jan Steen. Maler und Erzähler. Stuttgart- Zürich, 1996. S. 206 ff. (Autor: Wheelock)
Ausführlich behandelt in A. v. Criegern: Ikonographische Studien zu den Fröhlichen Gesellschaften Jan Steens (Diss. UB Tübingen), 1970.